Songs von Frei.Wild, Andreas Gabalier oder Xavier Naidoo analysiert eine Forschungsgruppe der Uni Oldenburg. Sie interessiert, ob Elemente von Populismus darin vorkommen. Über die Musik wollen sie auch mit Erstwählern sprechen.
Ob Italien, Schweden oder Deutschland – in vielen Parlamenten Europas sitzen Politiker rechtsextremer Parteien. Was Popmusik mit deren Erfolg zu tun hat, untersucht nun eine Forschungsgruppe der Universität Oldenburg. „Wir haben die Intention, populäre Musik als ein Bestandteil populistischer Kultur besser zu verstehen“, sagt der Musikpädagoge Mario Dunkel.
Um auszuwählen, welche Künstler sie analysieren werden, legten die Forscher drei Kriterien fest: Popularität, Aktualität und ob Elemente von Populismus in der Musik des Künstlers auftauchen. Ob es also Lieder sind, in denen etwa Eliten attackiert oder Menschengruppen ausgegrenzt werden.
Forschungsobjekt Frei.Wild
„Uns interessiert, welche Rolle die Musik spielt im Akzeptabel machen, in der Verbreitung in der großen Gesellschaft“, sagt die Musikwissenschaftlerin Melanie Schiller. So kamen die Wissenschaftler auf Künstler wie Frei.Wild, Andreas Gabalier oder Xavier Naidoo.
Über deren Musik wollen die Wissenschaftler vor allem mit Erstwählern sprechen, „weil sie die Zukunft von Europa mitgestalten“, sagte Schiller. Das Projekt wird von der Volkswagen-Stiftung mit einer Million Euro unterstützt und soll drei Jahre dauern. Am Ende, hofft Dunkel, gibt es dann Anknüpfungspunkte für Pädagogen. Denn er wolle die Zeit auch nutzen, „um Materialien zu entwickeln mit denen man im Unterricht populistische Musik behandeln kann“.
(nsc)